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Welchen Mehrwert hat Plattdeutsch im Umgang mit Menschen mit Demenz?

Menschen in besonderen Lebenslagen, mit gesundheitlichen und/oder psychischen Beeinträchtigungen sollten die Möglichkeit bekommen, in ihrer vertrauten Sprache zu sprechen. Die Erst- bzw. Muttersprache der zu Pflegenden ist hier ein Türöffner, eine Brücke, und vereinfacht oftmals notwendige Handlungen in der Betreuung und Pflege.
Die BBS Wildeshausen hat bereits vor zehn Jahren die ersten Erfahrungen, in Zusammenhang mit ihren Kooperationseinrichtungen, gesammelt. Die Pflegeschüler*innen werden seit dieser Zeit zusätzlich in Niederdeutsch unterrichtet. Mit dieser zusätzlichen Sprachkompetenz kann häufig schneller eine intensive Beziehung zu den Erkrankten und/oder pflegebedürftigen Menschen aufgebaut werden. Die innere Unruhe und Anspannung bei Menschen mit Demenz kann mit Hilfe ihrer Muttersprache herabgesetzt werden. Pflegebedürftigen wird durch die plattdeutsche Ansprache geholfen, Krisen und Trauer besser zu bewältigen und Trost zu finden. Wie Alltagserfahrungen zeigen, kann in schwierigen pflegerischen Situationen schneller und einfacher ein Zugang gefunden werden. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass ein Verwirrtheitszustand/Delir bei verängstigten Patient*innen im postoperativen Zustand durch eine gute Begleitung in der Erstsprache minimiert/verhindert werden kann.

Die Bedeutung des seelisch-körperlichen und des psychosozialen Bereichs wird im Gesundheits- und Genesungsbereich zunehmend gewürdigt. Dabei spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle. Wenn hier die Herzenssprache (Muttersprache) erklingt, liegen die Vorteile auf der Hand.

Auf dieser Grundlage wurde eine kleine Wortschatzbroschüre auf Niederdeutsch entwickelt. Das Wörterbuch mit Hoch- und Niederdeutsch kann Interessierte aus dem Gesundheitswesen, die Plattdeutsch nicht ausreichend beherrschen, dabei unterstützen, wichtige Alltagsdialoge und Fachausdrücke schnell zu erlernen.

Falls Sie Interesse haben können Sie sich diese Wortschatzbroschüre kostenfrei herunterladen.

Sollten Sie Fragen haben, nutzen Sie gerne die nachfolgenden Kontaktdaten:

Email: hella.einemann-graebert@t-online.de