Skip to content

Fragen von Angehörigen

Es gibt zahlreiche Ursachen für Vergesslichkeit. Depressionen, Flüssigkeitsmangel oder auch hormonelle Störungen können Symptome hervorrufen, die einer Demenz sehr ähnlich sind. Diese Ursachen sind in der Regel und im Gegensatz zu einer tatsächlichen Demenz jedoch gut behandelbar und die Vergesslichkeit nimmt wieder ab.

Möglicherweise kann aber auch eine beginnende Demenz ursächlich sein. In jedem Fall ist die ärztliche Abklärung sehr wichtig. Diese sollte rasch geschehen, um gegebenenfalls auch schnell Linderung oder Heilung zu erfahren. Und sollte sich herausstellen, dass tatsächlich eine Demenz für die Vergesslichkeit verantwortlich ist, haben Sie und ihr betroffener Angehöriger die Chance, sich auf die Erkrankung einzustellen und den Alltag sowie die Zukunft optimal zu gestalten und zu planen. Aus unserer Erfahrung können wir Ihnen mitgeben, dass lange Ungewissheit quälender ist als letztliche Gewissheit.

Demenz: Das Wichtigste

Der Hausarzt sollte der erste Ansprechpartner beim Verdacht auf eine Demenz sein. Gerade ein langjähriger, vertrauensvoller Kontakt und der Aspekt, dass der Arzt die individuelle Krankheits- und Lebensgeschichte kennt, ist eine gute Basis für ein Gespräch. Dabei sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Angehörigen schildern, was Ihnen in letzter Zeit aufgefallen ist und Sorgen bereitet.

Es sind jedoch längst nicht alle Hausärzte mit einer zuverlässigen Demenzdiagnostik vertraut. Ein Facharzt (Neurologe, Psychiater) ist der Spezialist, wenn es darum geht eine differenzierte und endgültige Diagnose zu stellen. Gerade bei strittigen Fällen gibt es auch die Möglichkeit eine Gedächtnissprechstunde oder Memory-Klinik aufzusuchen. Hier arbeitet ein interdisziplinäres Team zusammen, das sich mit Frühdiagnostik, Therapiemöglichkeiten und Beratung bestens auskennt und über den neuesten Wissensstand verfügt.

Eine umfassende Diagnostik, die jedoch nicht bei jedem Patienten erforderlich ist, umfasst neben einer ausführlichen Befragung folgendes: Psychologische Tests, CT, Untersuchungen von Blut- und Liquor (Hirnwasser), Ultraschall der Hirngefäße und EEG.

In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für einen Besuch bei einer Gedächtnissprechstunde. Um Klarheit zur Finanzierung und Überweisungsmodalitäten zu erhalten, kontaktieren Sie bitte die jeweilige Einrichtung. Wo sich eine Gedächtnissprechstunde in Ihrer Nähe befindet, erfahren Sie im Demenzkompass.

Nach einer Phase der Ungewissheit Klarheit über die Diagnose Demenz zu haben ist ein Schock und gleichzeitig eine Chance. Versuchen Sie in Ruhe darüber nachzudenken, wie das Leben nun weitergehen soll. Diesen Weg müssen Sie nicht alleine gehen! Fachleute eines Pflegestützpunktes und auch wir als Landesverband stehen Ihnen bei wichtigen Fragen zur Seite. In unserem Demenzkompass erhalten Sie Kontaktinformationen zu Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Für einen ersten Überblick zum Thema Demenz können auch Informationsbroschüren und Bücher hilfreich sein.

Was tun nach der Demenz-Diagnose? Empfehlungen zum Umgang mit Demenz

Unser Landesverband bietet  regelmäßige Schulungen für Angehörige an, in denen sie in einzelnen Modulen das Wichtigste erfahren und zeitgleich mit anderen Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, in Kontakt kommen können.

Demenz tritt in verschiedenen Formen auf. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Behandlungswege und Medikamente.

Die häufigsten Formen der Demenz wie Alzheimer oder vaskuläre Demenz sind bislang nicht heilbar. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto größer ist aber die Chance, den Verlauf der Erkrankung durch Medikamente und Therapien zumindest im Kleinen zu beeinflussen. Begleiterscheinungen, wie etwa Schlafstörungen, Ängste oder Depressionen lassen sich jedoch meist relativ gut durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien abmildern.

Die medikamentöse Behandlung von Demenzerkrankungen

Einige Beispiele für den Bereich der nicht-medikamentösen Therapie sind Folgende: Ergotherapie, Logopädie, Milieutherapie, (Integrative) Validation nach Naomi Feil bzw. Nicole Richard, Selbsterhaltungstherapie nach Dr. Barbara Romero, Integratives Hirnleistungstraining nach Prof. Dr. Bernd Fischer, Basale Stimulation, Kunst- und Musiktherapie und Tiergestützte Therapie.

Ob im Freundeskreis, in der Partnerschaft, in der Ehe oder im Eltern-Kind Verhältnis – die demenzielle Erkrankung eines Angehörigen bringt Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Verhältnisse und Rollen verschieben sich oder drehen sich um. Jede Beziehung wird durch das, was die Erkrankung mit sich bringt, auf eine harte Probe gestellt.
Gerade unter diesem Aspekt ist es sinnvoll, nach der Diagnose auch mithilfe einer Patientenverfügung und Betreuungsverfügung das weitere Leben zu planen. Der Austausch mit Anderen und das Knüpfen neuer Kontakte ist gerade für Sie als Angehöriger immens wichtig.

Die meisten Menschen mit Demenz wollen auch weiterhin mitten im Leben stehen, teilhaben, Kontakte pflegen und aktiv sein. Gerade zu Beginn der Erkrankung steht der Wunsch im Raum, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann der Besuch einer Betreuungsgruppe das Richtige sein. Hier geht es um den Aspekt der Geselligkeit, aber auch um Beschäftigungsangebote, die im besten Falle ganz individuell auf die Teilnehmer zugeschnitten sind. Diese gewonnene Zeit können Sie als betreuender Angehöriger für sich nutzen. Das ist erfahrungsgemäß sehr wichtig und wird Ihnen guttun.

Ein häuslicher Betreuungsdienst etwa durch ehrenamtliche Mitarbeiter unseres Landesverbandes bietet eine weitere Möglichkeit, Kraft zu tanken. Tages- und Nachtpflegen entlasten Sie zeitlich. Informationen zu Angeboten in Ihrer Nähe, auch zu gemeinsamen Urlaubsangeboten und Rehabilitation finden Sie im Demenzkompass.

Nur wenn es der Pflegeperson gut geht, kann es auch dem Menschen mit Demenz gut gehen – und umgekehrt. Das kann nur gelingen, wenn Sie bei aller Fürsorge für den demenziell erkrankten Angehörigen, auch auf sich achten. Die eigenen Belastungsgrenzen zu kennen, zu respektieren und letztlich darauf zu reagieren ist sehr wichtig. Schaffen Sie unbedingt Rahmenbedingungen, die Sie entlasten.
Eine gute Möglichkeit könnte eine Angehörigengruppe sein. Hier tauschen sich pflegende Angehörige aus und erhalten Rat und Unterstützung von Menschen, die in ganz ähnlichen Lebenssituationen sind. Ehrenamtler können in der Häuslichkeit für Entlastung sorgen, indem Sie eine Zeitlang die Betreuung des Angehörigen übernehmen.

Viele Konflikte in der Betreuung entstehen dadurch, dass über die Krankheit selbst und ihre Auswirkungen zu wenig Wissen besteht. Es ist deshalb äußerst wichtig, sich gut zu informieren, denn dann können Sie mit vielen demenzbedingten Verhaltensweisen und Auffälligkeiten leichter klarkommen. Angehörigenschulungen vermitteln praxisnah wichtige Grundlagen und geben Sicherheit im Umgang mit dem Demenzerkrankten. Auch unser Landesverband bietet diese Schulungen an. Wir informieren Sie gerne zu aktuellen Terminen und Veranstaltungsorten in Ihrer Nähe.

Wenn Sie in Urlaub fahren möchten, aber nicht wissen, wie Sie das mit der Pflege ihrer/s Angehöriger/n vereinbaren sollen, gibt es auch Möglichkeiten für betreute Urlaube mit Ihrer/m Angehörigen. Kontaktinformationen erhalten Sie ebenfalls bei uns oder direkt über unsere Datenbank.

Zudem gibt es die Möglichkeit über sogenannte Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, Ihre(n) Angehörige(n) für bis zu 28 Tage professionell versorgen zu lassen, damit Sie die Zeit ganz für sich nutzen können.

Insbesondere bei Demenzerkrankungen ist es absehbar, dass der Betroffene wichtige Entscheidungen nicht mehr selber treffen kann. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, sogenannte vorsorgende Verfügungen rechtzeitig und im besten Falle auch unabhängig von einer Demenzdiagnose zu verfassen. Darin können Menschen bestimmen, wer ihre persönlichen Angelegenheiten regelt und wie sie, wenn sie selbst nicht mehr entscheiden können, betreut und gepflegt werden wollen.

Informationsblatt Betreuungsrecht Patientenverfügung

Zu oft haftet dem Umzug in eine Einrichtung noch das schlechte Gefühl des Abschiebens an. Nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei Angehörigen löst der Gedanke Ablehnung und Angst aus. Und so wird diese Alternative immer wieder verdrängt und verschoben, obwohl es durchaus manchmal zum Wohle aller ist, diesen Weg zu wählen.

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit kleine Schritte zu gehen. Oftmals bringt die Inanspruchnahme ambulanter Dienste, ehrenamtliche Besuchsdienste, oder auch der Besuch einer Tagespflege ausreichende Entlastung für pflegende Angehörige und auch für den Betroffenen selbst. Kontaktmöglichkeiten finden Sie im Demenzkompass.

Auch wenn Sie sich auf unserer Homepage ausführlich umgesehen und informiert haben, bleiben sicher noch einige ganz individuelle Fragen offen.
Kontaktieren Sie uns gern für die Vereinbarung eines persönlichen oder telefonischen Beratungstermins. Auch die Pflegestützpunkte im Land helfen Ihnen gerne bei allen Fragen rund um Betreuung und Pflege weiter.
Um eine Beratungsstelle ganz in Ihrer Nähe ausfindig zu machen, nutzten Sie gerne unsere Suchfunktion im Demenzkompass.

Fragen von Betroffenen

Sie können sich zunehmend schlecht konzentrieren und im Gespräch fallen Ihnen die passenden Worte nicht ein? Sie können sich an kurz zurückliegende Ereignisse nicht mehr recht erinnern und der Name eines Bekannten will Ihnen partout nicht einfallen?
Dass jeder Mensch mal etwas vergisst, ist ganz normal, aber diese Aspekte können frühe Warnzeichen sein. Wir empfehlen ein vertrauensvolles Gespräch mit Ihrem Hausarzt oder Facharzt (Neurologe oder Psychiater). Der Arzt kann den Ursachen der Vergesslichkeit durch Untersuchungen nachgehen. Vielleicht ist es eine Demenzerkrankung. Aber auch andere Ursachen können so eine Symptomatik hervorbringen. Eine rasche Abklärung ist  wichtig.
Seien Sie mutig und stellen Sie sich dem Thema, auch wenn Sie Angst vor einer Diagnose haben. Unsicherheit belastet Sie und Ihre Angehörigen und Sie verschenken möglicherweise viel Zeit bei der Planung Ihrer Zukunft.


Beim ersten Termin erfolgt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen und Ihrer Begleitung (Angehörige/Freunde). Sie werden zu Ihren ganz persönlichen Gedächtnisproblemen befragt. Ihr Erinnerungsvermögen, Ihre Wahrnehmung und auch Ihre Sprache wird mittels verschiedener Tests geprüft.

Ob möglicherweise eine andere Erkrankung als eine Demenz ursächlich ist, kann mittels Blut- und Urinuntersuchungen geschehen. Auch Depressionen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Hormonstörungen und Flüssigkeitsmangel können ursächlich für Ihre Vergesslichkeit sein. Bei den drauf folgenden Terminen werden dann mittels eines EEGs die Gehirnströme untersucht und durch eine Computertomographie (CT) können mögliche Veränderungen im Gehirn aufgezeigt werden.

Sollte Ihr Arzt keine behandelbare Ursache ausfindig machen können, ist eine Demenzerkrankung sehr wahrscheinlich.

Für Erkrankungen des Gehirns, bei denen verschiedenste kognitive Fähigkeiten (z.B. unsere Merkfähigkeit, Orientierung und Sprache) zunehmend schlechter werden, gibt es den Oberbegriff Demenz. Aber auch Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit können aus einer Demenz folgen.
Die Alzheimer-Erkrankung ist die bekannteste und zugleich häufigste Demenzform. Weitere sind beispielsweise die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz und die Frontotemporale Demenz.

Demenz ist nicht heilbar. Es gibt jedoch Medikamente (Antidementiva), die den Verlauf beeinflussen und zum Teil sogar verlangsamen können. Außerdem lassen sich Begleiterscheinungen der Demenz, wie Angst, Depression oder Schlafstörungen durch eine medikamentöse Therapie mildern.

Um Fähigkeiten und Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten, ist es wichtig auch nicht-medikamentöse Therapien zu nutzen. Beispiel hierfür sind Ergo- und Physiotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie und Sprachtraining.

Vieles, was Ihnen ganz persönlich guttut, kann bei Demenz helfen. Aktivitäten, wie Sport, Musik, Tanzen, Kochen, eine ausgewogene und vielseitige Ernährung, das Spielen von geistig anspruchsvollen Videospielen und vieles andere mehr können einen wertvollen Beitrag zum individuellen körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefinden leisten.

In vielen Städten gibt es Beratungsangebote. Pflegestützpunkte und auch die Geschäftsstelle unseres Landesverbandes in Rostock sind gute Anlaufstellen für eine Beratung. Diese ist selbstverständlich kostenlos, persönlich oder telefonisch möglich und auf Wunsch anonym. Schauen Sie gern in unseren Demenzkompass und finden Sie Beratungs- und Kontaktstellen in Ihrer Nähe.

Für die meisten Menschen ist die Diagnose Demenz erstmal ein Schock verbunden mit Ratlosigkeit, Angst, Wut, Traurigkeit, Scham und Hilflosigkeit. Das ist durchaus normal und verständlich. Und es braucht Zeit, diese Gefühle zu verarbeiten.

Irgendwann ist dann aber Ihr Mut gefragt, damit Sie ihre Zukunft planen und gestalten können. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen, mit Freunden und sofern Sie noch berufstätig sind auch mit Ihrem Vorgesetzten und Arbeitskollegen. Eine Demenz zu verbergen braucht viel Kraft und kann dauerhaft nicht gelingen. Ein offener Umgang mit der Erkrankung wird Ihren Alltag erleichtern und der Druck wird zunehmend von Ihnen abfallen. Und auch wenn Sie anfangs den Wunsch verspüren, sich verkriechen zu wollen – das ist zwar verständlich, wird Ihnen aber nicht weiterhelfen! Bleiben Sie aktiv.

Informationen und Tipps für die Zeit nach der Diagnose finden Sie in der nachfolgenden Broschüre:

Was tun nach der Demenz-Diagnose?

Ob Ausflüge und Kulturangebote, Sport und Bewegungsangebote oder auch unterstützte Selbsthilfegruppen – über die Suchfunktion in unserem Demenzkompass finden Sie Angebote in Ihrer Nähe. Auf unserer Homepage halten wir Sie ebenfalls stets auf dem Laufenden über aktuelle Angebote und bevorstehende Veranstaltungen. Die Mitarbeiter des Landesverbandes beraten Sie gern.

Die Möglichkeit Auto zu fahren bedeutet für viele Menschen, frei und unabhängig zu sein. Nach der Diagnose Demenz haben Sie vielleicht Angst, diese Unabhängigkeit und Freiheit zu verlieren. Aber auch, wenn Sie das Autofahren aufgrund der Erkrankung aufgeben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mobil zu bleiben und Ihre Angelegenheiten zu erledigen.

Im Familien- und Bekanntenkreis gibt es sicher jemanden, der Sie fahren und begleiten kann. Im besten Falle sind Sie gut durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden. In einigen Kommunen gibt es sogar Vergünstigungen oder Freikarten, wenn Sie den Führerschein freiwillig abgeben. Informationen dazu erhalten Sie z. B. im Rathaus oder den öffentlichen Verkehrsbetrieben. Fahren Sie Taxi – ohne Auto können Sie sich das gut leisten. Bewegung hält fit – fahren Sie, wenn möglich, Rad oder gehen Sie zu Fuß. Zudem bieten mittlerweile zahlreiche Super- und Getränkemärkte einen kostenlosen oder zumindest preiswerten Lieferservice an.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft legt Ihnen ans Herz, dass Sie im Falle einer Demenzerkrankung nicht mehr selbst Auto fahren. Sprechen Sie darüber mit Ihren Angehörigen und einem Arzt, dem Sie vertrauen. Sie können Ihre Fahrtauglichkeit auch prüfen lassen. Der ADAC, private Fahrschulen und der TÜV haben Angebote dazu.

Bitte bedenken Sie grundsätzlich, dass Sie als Fahrer für Ihre Fahrtauglichkeit und Fahreignung selbst verantwortlich sind. Ebenso sind Sie dazu verpflichtet Sorge zu tragen, dass andere Menschen durch Ihr Fahren nicht gefährdet werden.

In diesem Zusammenhang sei hier eine Handvoll Aspekte genannt, die durch eine Demenzerkrankung abnehmen und die Fahrtauglichkeit beeinflussen:  Konzentration, Orientierung, Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Belastbarkeit.

Sobald Sie die Diagnose vom Arzt bekommen haben, können Sie einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Der Antrag kann beim Landratsamt oder der Kreisverwaltung gestellt werden. Ab dem Grad 50 liegt eine Schwerbehinderung vor. Die Stadt- oder Gemeindeverwaltung kann Ihnen nähere Auskunft dazu geben.

Menschen mit einer mittleren bis schweren Demenz profitieren besonders von der finanziellen Entlastung und der Nutzung eines Behindertenparkplatzes. Gegen eine jährliche Gebühr können Inhaber eines Schwerbehindertenausweises kostenlos mit Bus und Bahn fahren und unter bestimmten Voraussetzungen sogar jemanden mitnehmen. Eine Befreiung oder Ermäßigung bei den Rundfunkgebühren können Sie bei den Rundfunkanstalten erfragen. Sind Sie als Demenzerkrankter noch im Berufsleben aktiv, gelten für Sie besondere Rechte, beispielsweise haben Sie zusätzliche Urlaubstage und einen erweiterten Kündigungsschutz. Außerdem erhalten Sie steuerliche Vorteile.

Hier finden Sie nähere Informationen zum Antrag eines Schwerbehindertenausweises.

Der Pflegegrad (früher Pflegestufe) können Sie bei der Pflegekasse beantragen. In der Regel gilt bei einer leichten Demenz zuerst der Pflegegrad 0. Das bedeutet, Sie benötigen nur wenige medizinische oder pflegerische Hilfen und sind im Alltag leicht eingeschränkt. Ist der Bedarf jedoch größer, wird ein höherer Pflegegrad mit höheren Leistungen zugeschrieben. Bei beispielsweise Pflegestufe 0 haben Sie Anspruch auf:

  • Pflegesachleistungen (231€, bei der Pflege durch einen Pflegedienst)
  • Pflegegeld (123€, bei Betreuung durch Angehörige)
  • Zuschuss Betreuungs- und Entlastungsleistungen (104€ oder 208€)

Unter die Betreuungsleistungen zählt beispielsweise Vorlesen, Spazieren gehen, Singen oder Basteln – eben alles, was den Demenzerkrankten aktiv anregt.

Nähere Informationen zum Antrag auf einen Pflegegrad finden Sie hier.