Jahresauftaktveranstaltung der Landesfachstelle Demenz am 12.05.2023
Programm
Nachfolgend finden Sie die Programmpunkte der Veranstaltung und die Präsentationen der Referierenden im pdf-Format und audiovisuell.
Begrüßung
Kathleen Schluricke, Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Selbsthilfe Demenz
Grußwort
Stefanie Drese, Ministerin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport
Vorstellung Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Selbsthilfe Demenz
Lars Krychowski, 1. Vorsitzender
Vorstellung Landesfachstelle Demenz
Daniel Lichy, Projektleitung Landesfachstelle Demenz
Lebenswelt vor Ort– demenzfreundliche Kommune aus Sicht einer Betroffenen
„Ich und die Herausforderung Demenz“
Lieselotte Klotz, Incluencerin und Mitglied im Beirat Leben mit Demenz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Lebenswelt Sozialraum
„Alternsgerechte Quartiersentwicklung“
Hendrik Nolde, Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ)
Lebenswelt Kommune
„Demenzfreundliche Kommune aus Sicht eines Bürgermeisters“
Lars Prahler, Bürgermeister der Stadt Grevesmühlen
„Wir.Gemeinsam.Aktiv leben mit Demenz – unterwegs zur demenzfreundlichen Gesellschaft“
- Lars Krychowski, 1. Vorsitzendes Deutsche Alzheimergesellschaft Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Selbsthilfe Demenz
- Liselotte Klotz, Incluencerin und Mitglied im Beirat Leben mit Demenz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
- Hendrik Nolde, Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ)
- Lars Prahler, Bürgermeister der Stadt Grevesmühlen
- Kerstin Mieth, Referatsleiterin für die Belange pflegebedürftiger Menschen, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V
Zusammenfassung
Mecklenburg-Vorpommern hat seit dem 01.01.2023 eine Landesfachstelle Demenz.
Am Internationalen Tag der Pflege, den 12.05.2023 fand die 1. Jahrestagung zum Thema „Wir. Gemeinsam.Aktiv leben mit Demenz – für eine demenzfreundliche Gesellschaft“ in Schwerin statt. Eingeladen hat die DAlzG Landesverband M-V als Trägerin der Landesfachstelle Demenz gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport. Zahlreiche Akteure der kommunalen Verwaltung, der Wohlfahrtsverbände, der Seniorenbeiräte aber auch aus der Forschung und dem medizinisch-pflegerischen Sektor folgten der Einladung. Im Rahmen der Tagung wurden die vielfältigen Facetten sorgender Gemeinschaften betrachtet. Die drei Impulsvorträge gaben Einblicke in die Lebenswelt der Betroffenen, in die Systemwelt der Sozialräume und in die System- und Lebenswelt der Kommune.
Liselotte Klotz, selbst betroffen und an Lewy-Body-Demenz erkrankt, berichtete emotional und kritisch, dass sie in einer nicht-demenzfreundlichen Kommune lebt. Sie wies ganz klar auf die Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen mit Demenz hin. Hendrik Nolde von der FAPIQ eröffnete die Welt der sozialräumlichen alternsgerechten Quartiersentwicklung. Herr Lars Prahler, Bürgermeister der Stadt Grevesmühlen, gab Einsicht in seinen Alltag, die Vielfalt der Aufgaben und Herausforderungen einer Kommune und verwies auf bereits gelungene Ansätze.
Im zweiten Teil der Tagung wurden die Referierenden sowie Frau Kerstin Mieth (Referatsleiterin),eine Vertreterin des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport, auf Podium gebeten. Die Diskussion thematisierte die Frage „Wie viel Demenz verträgt die Gesellschaft und was sind wir bereit dafür zu zahlen?“
Wir Menschen mit Demenz sind dankbar und froh, wenn wir gehört werden, teilhaben dürfen und Aspekte unserer Lebenswirklichkeit mit anderen Menschen, die nicht betroffen sind, teilen dürfen.
Wir sind alle Betroffen – mein Bruder, meine Kinder. Es kostet Kraft, Nerven und Geld. Es ist anstrengend und macht keinen Spaß. Demenz ist nicht sexy. Man muss näher zusammenrücken – weil man nicht anders existieren kann. Menschen mit Demenz sind da! Wir können tatsächlich etwas leisten, wenn man uns lassen würde. -Liselotte Klotz-
Es wurde klar herausgestellt, dass den Kommunen eine besondere Verantwortung und Bedeutung in der Gestaltung demenzfreundlicher Strukturen zukommen. An diesen Orten begegnen sich Lebens- und Systemwelten auf sehr kurzen Distanzen miteinander, hier ist man nah an den Menschen dran.
Daseinsvorsorge als gesellschaftliche und kommunale Aufgabe nimmt hier eine Schlüsselfunktion ein und zwar in zweifacher Hinsicht. Zum einen bestimmt sie die Rahmenbedingungen zum Leben, die Chancen zur Selbstverwirklichung und die Lebensqualität für jeden Einzelnen.
Eine Demenzsensible Kommune ist kein abgeschlossener Prozess. -Hendrik Nolde-
Ich möchte, dass unsere Stadt Heimat ist für jeden, der das von uns braucht. -Lars Prahler-
Zum anderen beeinflusst die Qualität der Daseinsvorsorge die Standortqualität und damit die Zukunftschancen eines Ortes oder einer Region im interkommunalen Vergleich. Daseinsvorsorge legt nicht nur den Rahmen für das Gestalten und Handeln, sondern wird auch zu einem neuen Standortfaktor für die Entwicklung ländlicher Regionen.
Wir haben kein Ideenproblem, sondern ein Umsetzungsproblem! -Daniel Lichy-