Skip to content

AOK-Pflegereport stellt Erfordernis eines vielfältigen Versorgungsmixes heraus

  • j.hoehnke

 

Der aktuelle Pflegereport der AOK(2024) betont einmal mehr die angespannten Rahmen-bedingungen der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Nur ein Mix aus verschiedenen Sorgestrukturen kann den steigenden Bedarf abfedern, zumal die Babyboomer-Generation, welche den größten Anteil in der Bevölkerung bildet, mit zunehmendem Alter einem erhöhten Pflegerisiko ausgesetzt ist.

                 >> Hier gehts zum Pflegereport <<

Die Pflegebedürftigkeit steigt drastisch

Das Statistische Bundesamt (2023) erwartet allein durch die zunehmende Alterung bis 2055 einen Anstieg der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) um 37% von heute 5 Mio. auf rd. 6,8Mio. Ein besonders starker Anstieg der Pflegebedürftigen ab 80 Jahre wird zwischen 2035 und 2055 erwartet.“ (Pflegereport 2024 – S. 88)

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind schon heute spürbar; nicht selten liest man vom Pflegekollaps oder der Versorgungskatastrophe. Im Pflegereport taucht der Begriff „Caring-Communites“ auf, welcher das abgestimmte Zusammenspiel von Kommune, Pflegeeinrichtung (bspw. Tagespflege) und ehrenamtlich Helfenden vor Ort meint.

Besondere Herausforderung in Mecklenburg-Vorpommern

Für Mecklenburg-Vorpommern ist dies von entscheidender Bedeutung, da gerade die ländlichen Regionen im Flächenland nicht ausreichend versorgt sind. Unter der Regie der Kommune sollte es eine Pflegebedarfs- und Angebotsplanung geben, welche die ehrenamtliche Unterstützung mehr ins  Blickfeld nimmt. Da die Leistungen der Pflegeversicherung nur einen Teil des Gesamtpflegebedarfs abdecken, kann eine angemessene Versorgung nur mit Hilfe von Familie, Angehörigen Bekannten und Nachbarn gelingen.

Die sorgende Gemeinschaft stärken

Einen Schwerpunkts legt der Pflegereport hierzu bspw. auf Selbsthilfegruppen, die ein wichtiges Instrument zur Unterstützung und Entlastung pflegender Angehörige bildeten.

Gemeinschaftliche Selbsthilfe fördertselbstorganisiertes und eigenverantwortliches Handeln bei Betroffenen und bietet ganzheitlich wirksame Unterstützung. Insbesondere Pflegepersonen profitieren von dem gegenseitigen Austausch unter Gleichgesinnten.“ (Pflegereport 2024 – S. 263)

Vor allem das Krankheitsbild Demenz stellt Angehörige zunehmend vor organisatorische, psychische und emotionale Herausforderungen. Der Zusammenschluss von Betroffenen sollte daher auch von kommunaler Seiteher gestärkt werden. Dies müssen nicht immer monetäre Mittel sein, sondern kann bspw. durch das zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten ganz praktisch umgesetzt werden.