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Demenzprävention und Risikofaktoren – Einer Demenz richtig vorbeugen.

  • Johannes Hoehnke

Alzheimer und die meisten Formen der Demenz sind nicht heilbar. Obwohl bereits seit über 100 Jahren dazu geforscht wird, bleibt es schwierig dieses belastende Krankheitsbild medizinisch in den Griff zu bekommen. Die Diagnose geht oft mit viel Scham, Trauer, Hilflosigkeit, Überforderung und weiteren Belastungen einher.

Obwohl es noch kein wirksames Medikament gegen die Erkrankung gibt, kann man selbst Vorbeugung beitreiben. Dies gelingt durch verschiedene Maßnahmen, welche letztlich alle mit einem gesunden Lebensstil in Verbindung gebracht werden können.

Prof. Dr. Frank Jessen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und einer der führenden Demenzexperten sagt dazu:

Die meisten Risikofaktoren sind nicht hirnspezifisch, sondern gelten auch für viele andere Erkrankungen. Also führt die individuelle Risikofaktorreduktion auch zu einem allgemeinen positiven Effekt auf die Gesundheit[1]

In Bezug auf die Einflussfaktoren gibt es zwei Blickwinkel: Einerseits werden die Risikofaktoren betrachtet, welche anhand der aktuellen Forschung demenzielle Erkrankungen begünstigen können. Andererseits werden Maßnahmen vorgeschlagen, die eine vorbeugende Wirkung in hinsichtlich des Ausbruchs der Erkrankung haben (nicht immer bedingen sich beide Blickwinkel).  Hier, auf unserer Wissensplattform „Demenz einfach erklärt“ veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge zu beiden Sichtweisen. Der letzte Beitrag dazu befasste sich bspw. mit Schwerhörigkeit / Hörminderung (>>Hier geht’s zum Beitrag<<).

Das folgende Schaubild zeigt die bisher bekannten Einflussfaktoren und das damit verbundene Risikopotenzial an einer Demenz zu erkranken:

 

Abb. 1: Einflussfaktoren mit Risikopotenzial

 

Gerade in der frühen Lebensphase ist Bildung ein entscheidendes Kriterium und hat Einfluss auf die gesamte Lebensphase. Es zeigt sich aber auch, dass nicht alle Einflussfaktoren bekannt sind. Es wird weiterhin Aufgabe der wissenschaftlichen Forschung sein, weitere Komponenten zu identifizieren[2].

 Wichtiger Hinweis – Wie ist die Summe von 45 % zu verstehen?

Es handelt sich dabei um den sog. „Population Attributable Fraction“ (PAF) also den Anteil der Demenzerkrankungen in der gesamten Bevölkerung, der theoretisch vermeidbar wäre, wenn alle identifizierten Risikofaktoren vollständig beseitigt würden. Es geht also nicht darum, dass man das persönliche Risiko an Demenz zu erkranken um 45 % senkt, wenn all diese Faktoren vermieden werden.

Dennoch gilt, körperlich Aktivität, Rauchfreiheit, gute soziale Einbindung etc. senken das persönliche Risiko deutlich – aber eben nicht exakt um 45 %.

Da Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung von Alzheimer bzw. Demenz spielt, werden diese Themen in den kommenden Wochen und Monaten auf unserer Wissensplattform fortwährend thematisiert. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

>>Hier gehts zum Beitrag Demenzprävention – Teil I<<

 

[1] https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914024#vp_3 (Zugriff: 11.08.2025)

[2] Erst kürzlich in 2024 sind mit dem erhöhten Cholesterin und der Sehkraft zwei bedeutende Einflussfaktoren dazugekommen – siehe dazu: https://hirnstiftung.org/ (Zugriff: 12.08.2025)

 

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