Demenz – verbunden bleiben
Jährlich finden zum Welt-Alzheimertag am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt.
Das Wissen um Demenz ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und es gibt eine spürbar wachsende Offenheit dem Thema gegenüber. Dennoch ist es für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen schwierig, sich im sozialen Umfeld zu einer Demenzerkrankung zu bekennen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft Landesverband M-V e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG LV M-V) unterstreicht daher die Bedeutung einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit, um einer Stigmatisierung der Familien entgegenzuwirken und einen langen Verbleib in der Häuslichkeit und im sozialen Umfeld zu ermöglichen.
Rund 1,8 Millionen Menschen sind in Deutschland an einer Demenz erkrankt, in Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Anzahl ca. 36.000. Eine aktive Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit können zum Abbau von Stigmatisierungen beitragen. Denn immer noch kann ungewöhnliches Verhalten zu neugierigen Blicken oder abfälligen Bemerkungen führen. Ein sensibilisiertes und aufgeklärtes Umfeld in der Nachbarschaft, im Verein, in der Sportgruppe oder im Chor trägt dazu bei, Menschen mit Demenz einfühlsam und zugewandt zu begegnen.
Für jeden von uns heißt es, aufmerksam zu sein, ob jemand im Supermarkt, im Bus, auf der Straße oder anderswo unsere Unterstützung benötigt. Wir brauchen Gemeinschaft und persönliche Begegnung. Auch für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ist es wichtig, mit anderen verbunden zu bleiben.
Dabei sein und Verbunden bleiben
Teilhabe für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen braucht Sensibilität und Offenheit und bedeutet flexibel auf Hürden im Alltag zu reagieren: Wenn Frau Meier im Bus sitzen bleibt und nicht mehr weiß, wo sie ist – ihr Orientierung geben. Wenn der Freund die Diagnose Demenz erhält – den Kontakt nicht abreißen lassen. Wenn die Mutter nach Worten sucht – ihr die Zeit lassen, bis sie das Wort findet.
Verbunden bleiben kann man überall: im Verein, im Tanzcafè, beim Sport, im Gottesdienst, im Restaurant oder einfach in der Hausgemeinschaft – auch mit Demenz. Der Rahmen muss vielleicht ein anderer sein, nicht aber der Mensch!
Deshalb fordert das Motto für den Welt-Alzheimertag am 21. September und die Woche der Demenz 2022, die vom 19. bis 25. September stattfindet, dazu auf: „Demenz – verbunden bleiben“.
Hier in M-V
In Mecklenburg-Vorpommern organisieren Akteure vor Ort viele Möglichkeiten zum Austausch und zur Information. Das Netzwerk Demenz Parchim lädt am 20. September zu einem Informationstag Demenz in die Stadthalle ein. Die Akteure des Netzwerks Demenz sind am 21. September in Stralsund mit Fahrrädern auf der Tour des Erinnerns unterwegs.
Im AktivGarten Rostock können sich am 21. September zwischen 14:00 und 16:00 Uhr Menschen mit Demenz nach Lust und Laune einbringen, gärtnern, sich austauschen und die Gemeinschaft genießen. Der Garten befindet sich in der Viergewerkerstraße 2 a, auf dem Hof des Verbandes der Gartenfreunde e. V. In nächster Nähe befindet sich die Straßenbahn– und Bushaltestelle „Parkstraße“.
Weitere Angebote in der Woche der Demenz finden Sie hier.
Aufklärung und Sensibilisierung sind nicht nur in der Woche der Demenz ein Hauptanliegen der DAlzG LV M-V. Am 30. September 22 beginnt eine weitere Ausbildung zum GeriCoach. Dieser bietet künftig in der eigenen Region als kompetente Ansprechpartner Hilfe zur Selbsthilfe, vermittelt passgenaue Hilfs- und Unterstützungsangebote und baut gemeinsam mit regionalen Trägern leicht zugängliche Versorgungs- und Teilhabestrukturen auf. Weitere inhaltliche Informationen erhalten Sie unter www.gericoach.de . Sollten Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne telefonisch unter 0381 208 754 01/-02 oder per Mail unter gericoach@alzheimer-mv.de.