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Sprachleitfaden Demenz

Über Demenz in angemessener Weise sprechen

  • Marina Stark-Drenkhahn

Berlin. Wenn wir über das Thema Demenz, über Menschen mit einer Demenzerkrankung oder auch mit ihnen sprechen, ist eine angemessene Sprache ganz wesentlich. Sie soll nicht stigmatisieren, sondern das Verständnis, die Inklusion und die Teilhabe der Betroffenen fördern und letztlich zu einer guten Lebensqualität aller Beteiligten beitragen. Um diesem Ziel näher zu kommen, wenden sich die deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) mit dem Sprachleitfaden „Demenz“ an professionell in der Behandlung, Betreuung und Pflege Tätige, an Medienschaffende, die Politik sowie die allgemeine Öffentlichkeit.

„Die Diagnose Demenz ist nur ein Teilaspekt eines Menschen“, betont Michael Wache, der Mitglied des Beirats „Leben mit Demenz“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) ist und seit zwei Jahren mit der Diagnose lebt. „Jeder hat seine individuelle Persönlichkeit und seine eigene Biografie. Die Diagnose darf niemals auf den gesamten Menschen übertragen werden. Eine respektvolle Sprache bedeutet, den Menschen mit seinen Ressourcen, seinen erhaltenen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit zu sehen und Stigmatisierung und Diskriminierung zu vermeiden.“

„Unsere Haltung zu einem Leben mit Demenz ist geprägt von Wertschätzung und Respekt. Sie sollte sich auch in unserer Sprache widerspiegeln“, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der DAlzG. „Die Worte, die wir wählen, beeinflussen Menschen mit Demenz und ihr soziales Umfeld sowie die gesamte Öffentlichkeit ganz entscheidend. Sie wirken auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl und andere Gefühle wie Freude oder Niedergeschlagenheit einer Person. Ebenso haben sie Einfluss darauf, was andere Menschen über Demenz denken. Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit in alltäglichen Gesprächen tragen dazu bei, das Wohlergehen aller Beteiligten nachhaltig zu verbessern und Menschen mit Demenz als Teil unserer Gesellschaft zu erleben.“

Besonders wichtig war den Mitgliedern der DADO, auch Menschen mit Demenz an der Entwicklung des Sprachleitfadens zu beteiligen. In einem Konsultationsprozess wurden Menschen mit Demenz als Einzelpersonen oder in Gruppen zu dem Leitfaden befragt, unter anderem der Beirat „Leben mit Demenz“ in Deutschland, die Arbeitsgruppe „Impuls Alzheimer“ in der Schweiz und die Selbsthilfegruppe von Menschen mit Demenz in Luxemburg. Darüber hinaus haben Angehörige, aber auch verschiedene Fachleute in den Ländern ihre Anregungen dazu gegeben.

Der Sprachleitfaden „Demenz“

Deutschsprachige Alzheimer- und Demenz-Organisationen: Sprachleitfaden „Demenz“. 2020, 12 Seiten, kostenlos, zum Download unter www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html oder zu bestellen über die Geschäftsstelle der DAlzG.

Sprachleitfaden Demenz

DADO

Unter dem Dach der Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen haben sich die nationalen Organisationen aus Belgien, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich sowie der autonomen italienischen Provinz Südtirol zu einer Kooperation zusammengeschlossen. Der Verbund dient dem Austausch über die Entwicklungen in den beteiligten Ländern sowie der besseren Nutzung vorhandener Synergien.