
Demenz-Prävention Teil III – Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung gilt als Schutzfaktor für alle möglichen Erkrankungen. In unserem heutigen Beitrag ist vielmehr die Frage, welche Ernährungsweise bzw. welche Mikronährstoffe helfen dabei das Risiko für Demenz zu minimieren?
Zunächst sollten wir uns vor Augen halten, dass das Gehirn eines der Organe ist, welche den höchsten Verbrauch an Energie und Nährstoffen im menschlichen Körper haben.
Die Wissenschaft hat über die letzten Jahre einen hohen Erkenntnisgewinn zum Thema Nährstoffe und deren Wirkung auf demenzielle Erkrankungen erlangen können. Insbesondere die mediterrane Ernährung gilt in Bezug auf Demenzprävention als das Non-Plus-Ultra.
Der griechische Forscher Nikolaos Scarmeas hat dies in einer groß angelegten Studie belegt[1]. Die Studie wurde nicht etwa im Mittelmeerraum durchgeführt, sondern in New York. Scarmeas teilte Menschen dort in verschiedene Gruppen ein, die sich unterschiedlich stark an die mediterrane Ernährungsweise gehalten haben und wies bei den Probandinnen und Probanden mit erhöhter Achtsamkeit auf die mediterrane Ernährung, mehr positive Veränderungen im Körper nach. Trotz anfänglicher Skepsis in der Forschungswelt wurden diese Ergebnisse später in weiteren Untersuchungen bestätigt[2].
Aber warum ist das so?
Was ist die mediterrane Ernährung und warum minimiert sie das Demenzrisiko?
Die mediterrane Ernährung ist eher ein Ernährungsmodell und weniger die haargenaue Ernährungsweise aller Bewohner im Mittelmeerraum. Denn dort hat in der Vergangenheit zunehmend der Einfluss westlicher Ernährungsweisen Einzug gehalten – sprich, stark verarbeitete Lebensmittel. Ungeachtet dessen kommen in einigen wenigen Dörfern, in denen die traditionelle Ernährungsgewohnheiten noch gepflegt werden, niedrigere Inzidenzen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und auch Demenz vor.
Die mediterrane Ernährung besteht aus einer Vielfalt von Obst und Gemüse, Kohlenhydraten (Vollkornbrot), Fette (Nüsse, Olivenöl) und Fisch. Rotes Fleisch und zuckerreiche Lebensmittel sollten weitestgehend eingeschränkt bleiben.

Entscheidend für die Schutzfunktion bei der mediterranen Ernährung sind neben den Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen die vielfach enthaltenen Polyphenole. Diese sekundäre Pflanzenstoffe[3] sorgen dafür, dass unsere Körper vor Entzündungen geschützt ist. Beispiel für Polyphenole sind u. a.:
- Kurkumin – ist für die charakteristische Farbgebung bei Kurkuma bekannt
- Catechine – die in Tee oder Kakao vorkommen haben auch eine immunstärkende Wirkung
- Anthocyane – die bspw. in Beeren, Rotkohl und Trauben vorkommen; sie gehören zu den Flavonoiden
- Tyrosol und Hydroxytyrosol – kommen in kaltgepresstem Olivenöl vor – man sollte hier auf Olivenöl achten, welches bitter ist und im Hals brennt, denn die hochwertigen Polyphenole sind vor allem in diesem Olivenöl enthalten.
- (Ellagische) Gerbsäure – enthalten in Nüssen, insbesondere in Walnüssen
Polyphenole verbessern den Blutfluss, unterdrücken die Entzündungsvorgänge im Gehirn und Verbessern die Funktion der Kraftwerke der Zellen (Mitochondrien). Diese Vorgänge sind entscheidend, um das Risiko für eine Demenzerkrankung zu minimieren[4].
Was hilft noch?
Generell sollte bei einer vorbeugenden Ernährungsweise sollte darauf geachtet werden, dass Cholesterin- und Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Niveau bleibt. Denn auch Diabetes und ein erhöhter Cholesterinspiegel stellen Risikofaktoren für die Erkrankung einer Demenz dar.
Zudem sollten wenigstens zwei Liter am Tag getrunken werden – bestenfalls Wasser. Aber auch Kaffee und grüner Tee helfen nachweislich das Demenzrisiko zu minimieren. Inwieweit der Griechische Bergtee hilft, haben wir in unserem letzten Blogbeitrag untersucht.
Generell empfehlen wir den Saisonkalender der Alzheimer-Initiative e. V., der eine Vielfalt und Ausgewogenheit entsprechend der jeweiligen Jahreszeiten vorstellt.
Für mehr Infos zum Thema Ernährung siehe den Vortrag von Prof. Gunter Eckert
[1] https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC3024594/ (Zugriff: 23.09.2025)
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20385883/ (Zugriff: 24.09.2025)
[3] Sekundäre Pflanzenstoffe sind im Gegensatz zu den Primären (Fette, Kohlenhydrate, Eiweiße), eher für die Abwehr vor Schädlingen, der Geschmacks- oder Farbgebung der Pflanze zuständig.
[4] https://www.alzheimer-forschung.de/demenz/vorbeugen/ernaehrung/ (Zugriff: 23.09.2025)
Folge uns oder Teile diesen Beitrag:
