Besuch von Sozialministerin Stefanie Drese und Fraktionsvorsitzenden der SPD Julian Barlen
Am 17. August 2023 durften wir die Sozialministerin Stefanie Drese im Rahmen ihrer Sommertour bei uns begrüßen. Ihr Interesse galt der Arbeit unserer Landesfachstelle Demenz.
In einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit der Ministerin, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Julian Barlen und als Vertrer:innen der DAlzG LV M-V ( 1. Vorsitzende Lars Krychowski, 2. Vorsitzende Janine Schiller-De Simone, Koordinatorin Kathleen Schluricke) stellte Daniel Lichy, Projektleiter der Landesfachstelle Demenz, die Ziele, Handlungsfelder und die bisherigen Erkenntnisse und Erfolge der Landesfachstelle vor.
Unsere Gesellschaft bewegt sich in einem komplexen Handlungsgefüge und steht vor vielfältigen Herausforderungen wie dem sozialen und demografischen Wandel, dem Pflegenotstand, dem Schwinden von klassischen Familienstrukturen und dem Ausbluten der informellen Pflege. Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen müssen auf den Prüfstand gestellt und neue Ansätze seniorenfreundlicher Quartiere und Räume entwickelt werden. „Wir haben kein Ideenproblem – sondern ein Umsetzungsproblem“ sagt Lichy, denn es gäbe bereits eine Fülle von gesundheits- und seniorenpolitischen Konzepten, Strategiepapieren und Bestrebungen. „Wir wollen die Kommunen ermächtigen, ins Handeln zu kommen. Der politische Wille ist mit der Nationalen Demenzstrategie und der Einrichtung der Landesfachstelle Demenz gegeben“. Ein langfristiges Ziel sei es, Mindeststandards für Demenzsensibilität in Kommunen und Quartieren zur Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu entwickeln. Die Landesfachstelle sei für die lokalen Akteure Initiatorin, Vermittlerin, Unterstützerin und Moderatorin. Der sozialräumliche Blick, die Erfassung der unterschiedlichen Lebenswelten und das Leitbild der sorgenden Gemeinschaften spiele dabei eine herausragende Rolle. Ein wichtiges Instrument und eine Schlüsselfunktion des sozialen Ressourcenmanagements in Quartieren sei der GeriCoach (DAlzG M-V e.V.). Er ist der Erfolg eines vom Sozialministerium geförderten Modellprojektes. Die mittlerweile in M-V erprobte Qualifizierung fand hohe Aufmerksamkeit bei der Ministerin Drese und dem Fraktionsvorsitzender Barlen.
Die 2. Vorsitzende legte während des Gesprächs den Finger auch auf eines der wichtigsten und wirkungsvollsten Unterstützungsinstrumente für die pflegenden Angehörigen in der Häuslichkeit – die ehrenamtliche Helferkreise. Antragstellungen und Abrechnungen würden immer bürokratischer und somit dieses Instrument unattraktiv für die potenziellen Träger, so Schiller-De Simone. Die Koordinatorin Schluricke ergänzte, dass eine Verschlankung und Vereinfachung der Antrags- und Umsetzungsprozesse dringend notwendig sei, um dieses Instrument nicht sterben zu lassen. In Verabredung mit der Ministerin Drese erarbeitet die DAlzG LV M-V nun ein Vorschlagspapier zur Verbesserung dieser bürokratischen Hürde – eine große Chance für den Erhalt dieses so wichtigen Unterstützungs- und Entlastungsinstrumentes.
Anschließend nutzen die Ministerin und der Fraktionsvorsitzende die Möglichkeit, eine Station des Demenz-Simulators auszuprobieren. Die Alltagssituation „Mittagessen“ ermöglichte auf ganz praktische Weise, den Einblick in die alltägliche Herausforderung und Irritation für Menschen mit Demenz. Auch dieser Eindruck wirkt nach und bestätigt in besonderer Weise die Bedeutung der Verbesserung der Lebensqualität der Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.
Wir freuen uns über diese Wertschätzung und Aufmerksamkeit für unsere Arbeit im Namen der Betroffenen und folgen unserem Slogan:
Wir. Gemeinsam. Aktiv leben mit Demenz – Für eine demenzfreundliche Gesellschaft.